Literatur - Johnnyka`s Texte
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                            Die Umwandlung... (Johnnyka nach Naikan)

 

                             Mein erster Traum nach Naikan
                              Aufsatz von Johnny Gaupmann

Ich liege am Rücken und versuche durch meine geschlossenen Augenlider mich zu orientieren. Wo bin ich, dachte ich mir? Es ist Dunkel und so sehr ich mich auch bemühte, ich sehe nicht das Licht. Ich höre Stimmen, eher Gemurmel, nicht nahe, Laute die ich mal gehört hatte. Mir wird warm ums Herz, denn etwas vertrautes ist zu vernehmen. Doch wie aus heiterem Himmel, unerwartet, bekomme ich ein Gefühl der Angst. Ich frage mich im stillen, leise und nur für mich wahrnehmbar: " Was läuft hier für ein Film? Bin ich vielleicht bereits gestorben?"

Ich kann die Umgebung nicht erkennen, daher versuche ich meine Augenlider zu öffnen. Der Schreck fährt durch den Körper, als ich mich in einem Sarg liegen sah. Ich blicke ängstlich umher, erkenne den Sargdeckel, sehe ein dumpfes Licht an der Decke, da sind sie wieder die Stimmen, nur diesmal viel lauter und schon sehr nahe. Ich glaube mich rufen zu hören, doch es scheint so, als würde mich niemand hören oder hören wollen. Sind die Verursacher der Stimmen taub? Ich bekomme keine Antwort und ich versuche über den Sargrand hinaus zu blicken. Doch ich schaffe es nicht, ich verzweifle schon, habe den Eindruck bewegungslos zu sein.

Doch ganz plötzlich tauchen die ersten bekannten Gesichter auf, ich sehe in das Antlitz meiner Mutter, meines Vaters, der Geschwister und ich freue mich, als ich meine Großeltern erkenne. Na endlich dachte ich, endlich sind sie gekommen um mich aus der misslichen Lage zu retten. Doch absolut nichts dergleichen passiert! Meine Angst wird noch intensiver, als die vertrauten Menschen, eine mir nicht bekannte Flüssigkeit, in den Sarg leerten. Ich verspüre weder kalt noch heiss. Wollen die mich vielleicht ertränken, schoss es mir durch den Kopf?

Ich verspüre, dass die Flüssigkeit, sich meines Körpers bemächtigt und ohne Gegenwehr meinen Körper vergiftet. Ich frage mich, mit noch nie gekannter Ratlosigkeit: "Was soll ich tun? "Was kann ich entgegen setzen, dass dies aufhört?" Ich merke wie mein Körper diese Flüssigkeit aufsaugt, gierig danach schreit und immer mehr davon bekommen will. Ich kann den Sinn der Aktion nicht verstehen, als ich erkenne, dass jeder der an dem Sarg vorüber schreitet, monoton und stur das selbe machen. Ich sehe Gesichter die ich in meinen Leben mal gesehen habe, aber auch eine große Anzahl unbekannter Gesichter. Läuft hier der Film meines Lebens ab?

Panik macht sich breit, weil ich begreife schön langsam meinen Tod. Doch die fremden Gesichter, namenlose Menschen, geben mir eine bisschen Hoffnung. Ich reime es mir zusammen, wenn eine große Anzahl unbekannter Gesichter hier sind, dann werde ich sie erst kennen lernen. Kann es sein, dass ich nicht mehr Herr meiner Sinne bin? Bin ich verrückt geworden? Fragen über Fragen, aber keine Erklärung.

Ich vernehme fast keine Stimmen mehr, eine leise Stille macht sich breit. Mir scheint, ich bin wieder ganz allein. Wo sind sie alle hingegangen? Ich höre mich rufen, bitte wartet auf mich und nehmt mich mit, wohin Ihr auch immer gehen werdet. Doch nichts verändert meine Lage, nichts passiert absolut nichts. Wieder umgibt mich das Gefühl der Angst. Ein Hoffnungsschimmer habe ich, als ich vier schwarz gekleidete Männer erkenne. Wollen die mich befreien? Nein, ich schreie um Hilfe, als sie sehr langsam den Sargdeckel schließen. Fast feierlich würde ich meinen.

Doch ich weiß nicht woher ich diese Kräfte nehme, überraschender Weise gelingt es mir mich aufzurichten, ich schaffe es ganz leicht über den Sargrand zu klettern, ich spüre wie ich den Boden berühre, ja es überkommt mich ein Glücksgefühl, als ich sehe wie der Sargdeckel sich schließt. Ich freue mich so sehr, denn ich glaube ich habe dem Tod ein Schnippchen geschlagen. Doch genau in diesem Moment erkenne ich die Umgebung, ich blicke zu den vielen Menschen hinüber, sie winken mir zu, wie wenn sie mir zu verstehen geben möchten, komm wir alle warten schon auf dich. Neugierig wie ich bin, sehe ich mich in aller Ruhe umher. Weit, sehr weit von mir weg, glaube ich zu sehen, ein winziges fast unscheinbares Licht. Ja es funkelt und blitzt, meine Neugier verstärkt sich. Fasziniert von dem Licht, vergesse ich beinahe, wo ich bin. Ernüchterung macht sich stark!

Ich sehe wirklich nur einen kurzen Moment zurück, ich rufe den Menschen zu, lebt Wohl, dass Licht bedeutet mir sehr viel, vergesst mich nicht wie ich euch alle nicht vergessen werde. Ich mache den ersten Schritt in Richtung Licht, doch etwas bremst mich. Ich blicke zurück und sehe eine Spur. Was ist das? Ein weitere Schritt vorwärts und wieder habe ich das Gefühl gebremst zu werden. Ich spüre wie diese Flüssigkeit, in minimaler Menge, aus meinem Körper entweicht. Mir kommt so vor, als würde es mich zwingen, in die andere Richtung zu gehen. Schritt für Schritt mache ich vorwärts, zwar mühsam, aber doch mit einem starken Willen behaftet.

Das Licht ist noch in weiter Ferne, klein, unscheinbar, dennoch sehr mächtig. Ein Glücksgefühl überkommt mich, weil ich es möchte, dem Licht noch sehr nahe kommen möchte und nichts wird mich von diesem Weg abbringen. Keinerlei Kräfte werden mich an meinen Ziel mehr stören, denn ich habe mich aus der Geiselhaft der Gesellschaft befreit. Es ist so angenehm endlich frei zu sein.

In diesem Moment der Erkenntnis erwache ich aus diesem Traum, ich sehe die vertraute Umgebung und schwöre mir selbst, dass ich diesen Weg niemals verlassen werde!!!

Am, 14.08.2000                                  

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